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Hornburger LandFrauen auf Halbtagsfahrt

08.10.17 Die Höhlenwohnungen in Langenstein, ca. 6km südlich gelegen von Halberstadt, waren das Ausflugsziel der LandFrauen am 07. Oktober. Mit Privatfahrzeugen starteten die LandFrauen um 13.00 Uhr nach Langenstein und wurden dort von Herrn Richter, einem der fleißigen Helfer des Vereins „Langensteiner Höhlenwohnungen e.V." begrüßt, der die LandFrauen und einen „LandMann" mit auf die Zeitreise früherer Wohnkultur nahm.

Wie alt die Höhlenwohnungen am Burgaufgang des „Langen Steins" sind, ist nicht genau zu datieren und bleibt wohl ein dunkles Geheimnis. Sicher ist aber, dass auf diesem Sandsteinhöhenzug ursprünglich die Altenburg gestanden hat, welche Heinrich dem IV. zugerechnet wird und die ab 1151 als Burg Langenstein erwähnt wird. Bekannt ist auch, dass sich Bischof Ulrich von Halberstadt 1177 eine Burg als Sommerresidenz auf der Altenburg errichten ließ. Als dann diese Burg aufgegeben wurde, wurden zwei Höhlen im Bereich der Altenburg zu Wohnungen ausgebaut; zehn Wohnungen, die später entstanden, liegen am Schäferberg, die in Form eines Straßenzuges angelegt sind. Die Wohnungen am Schäferberg wurden von 1855-1858, bedingt durch Wohnungsnot in Langenstein, von jungen Landarbeiterfamilien mit Hammer und Meißel aus den Sandsteinwänden gegraben. Die Arbeiten dauerten ca. zwei bis fünf Monate. Alle Höhlenwohnungen verfügten über Wohnzimmer, Schafzimmer, Kinderzimmer und einen Vorratsraum. Die Innenräume sind ohne Türen, denn geheizt wurde in der Küche durch den Herd und die Wärme sollte sich in alle Räume verteilen. Sowohl im Sommer als auch im Winter war eine gleich bleibende Temperatur von ca. 20 Grad. Ein oder zwei kleine Fenster gab es nur an der Eingangsseite. Dank des Vereins der Langensteiner Höhlenwohnungen e.V. sind fünf dieser Höhlenwohnungen erhalten geblieben und können besichtigt werden.

Eine der Wohnungen wird als Schmidthöhle bezeichnet. Am Eingang der Höhle befindet sich auch eine Gedenktafel mit den Lebensdaten der Eheleute Schmidt. Ludwig Schmidt war als Drehorgelspieler tätig.

Die Nutzung der Höhlenwohnungen zu Wohnzwecken wurde im Wesentlichen zwischen 1900 und 1910 aufgegeben; die letzte Wohnung wurde 1916 aufgegeben. Aber noch bis in die Zeit um 1990 dauerten die Nutzungen als Tierställe oder Vorratskeller an.

Eine sehr interessante Zeitreise, die allen Anwesenden Spaß gemacht hat. Ein gemeinsames Kaffeetrinken im Schäferhof rundete den Nachmittag ab, bevor man sich wieder auf die Heimreise begab.

Einblick in die KücheEinblick in die Küche

Rezept für einen HöhleneierkuchenRezept für einen Höhleneierkuchen