LandFrauen trafen sich zur Jahreshauptversammlung in Schöppenstedt
Zum Thema „Braunschweiger Berühmtheiten – Louis Spohr, Leben und Wirken" referierte Vorstandsmitglied Gerid Bertram vom Arbeitskreis der Gästeführerinnen.
Sie begann mit der Frage „Wer ist Louis Spohr?". Louis Spohr wurde 1784
als Sohn eines Mediziners in Braunschweig geboren. Diese Berufswahl erhoffte sich der Vater auch für seinen Sohn. Aber sein Lebensweg sollte ganz anders verlaufen. Das große Talent wurde früh erkannt und der junge Musiker verließ Braunschweig bereits nach seiner Konfirmation, um als reisender Künstler Musikunterricht zu nehmen. Sein großes Vorbild war Mozart. Mit 15 Jahren kehrte er nach Braunschweig zurück. Der Braunschweiger Herzog, der zu seinen Förderern zählte, ernannte ihn zum Kammermusiker, um ihm finanzielle Unterstützung zu gewähren.
Bekannt wurde Spohr durch seine späteren Konzertreisen. Sie führten ihn u.a.
nach Gotha, wo er als Konzertmeister tätig war. Von dort folgte er dem Ruf aus
Wien. In der Wiener Zeit hatte er mehrfach Gelegenheit, mit Beethoven zu- sammen zu treffen.
Verheiratet war er mit der Harfenistin Dorette Scheidler, die ebenfalls Berühmt-
heit erlangte und ihren Mann auf seinen Reisen begleitete. Sie hatten 3 ge- meinsame Töchter. Nach dem Tode seiner geliebten Ehefrau war er in zweiter Ehe mit der Pianistin Marianne Pfeiffer verheiratet. 1859 ist er in Kassel, seiner
letzten Wirkungsstätte, gestorben.
Sein musikalisches Vermächtnis umfasst insgesamt 200 Werke, darunter 10
Opern, Oratorien und zahlreiche Sinfonien.
Zeitweise war er Deutschlands berühmtester Komponist. In England ist seine Musik heute noch sehr populär.
Mit Gründung der Louis-Spohr-Gesellschaft im Jahre 2002 erinnert auch Braun-
schweig wieder an den ein wenig in Vergessenheit geratenen berühmten Sohn der Stadt.