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Jahreshauptversammlung und Vortrag

12.02.19 Mit der Jahreshauptversammlung und anschließendem Vortrag über die Werlapfalz begann am 24.01.2019 die Veranstaltungsreihe 2019 der Hornburger LandFrauen.

Nach Verlesen des Tätigkeits- und Kassenberichtes wurde eingehend eine ab 2020 vorgesehene Beitragserhöhung auf 30,-- € jährlich erörtert. Grund sind gestiegene Kosten für moderne Techniken, Medienarbeit und Ausrichtung der Veranstaltungen. Zudem sind die LandFrauenvereine verpflichtet, Beiträge an den Bundes- und Landesverband der LandFrauen zu leisten. Diese erhöhen ebenfalls ihre Beiträge. Trotz guter Einnahmen durch die Teilnahme an den Hornburger Märkten macht der Wunsch, auch für die Zukunft qualitativ hochwertige LandFrauenarbeit zu leisten, eine Beitrags-erhöhung unumgänglich. Diese wurde dann auch einstimmig beschlossen.

Herrscht bei vielen Vereinen Mitgliederschwund oder Nachwuchsmangel, so kann sich dieser Verein eines guten Zulaufs erfreuen. Im Jahr 2018 konnten 8 neue Mitglieder geworben werden, so dass sich die gesamte Mitgliederzahl auf 94 erhöhte. Dies ist für den Vorstand eine schöne Bestätigung, dass die Angebote offensichtlich guten Anklang finden.

Des Weiteren wurde auf verschiedene größere Veranstaltungen in diesem Jahr hingewiesen, allem voran auf die 60-jährige Jubiläumsfeier am 27.04.2019. Der Verein wurde am 27.04.1959 gegründet und es ist eine glückliche Fügung, dass die Jubiläumsfeier genau an diesem Gründungstag ausge-richtet werden kann.

Zu guter Letzt wurde Frau Marion Baumung als stellvertretende Schriftführerin nachgewählt; dieser Posten konnte bei der letzten Neuwahl des Vorstandes im Januar 2018 nicht besetzt werden.

Die Vorsitzende, Frau Carmen Meier, übergab das Wort dann an Herrn Henning Meyer, der den LandFrauen den Werdegang der archäologischen Ausgrabung der Werlapfalz anhand von geschichtlichen Daten und Fotos darlegte.

Erste Erwähnung fand die Pfalz in den Sachsenchroniken im Jahr 926 durch den Chronisten Widukind von Corvey. Die Kernburg wurde nach und nach um die innere Vorburg und im 12. Jahrhundert um die äußere Vorburg erweitert. Der Ausbau der Burg wurde erforderlich, da der König oft mit einem Gefolge von bis zu 1000 Personen anreiste. Verbaut wurde Material aus den Kalksteinbrüchen der Umgebung.

Heute gilt die Werlapfalz als eine der größten unüberbauten Anlagen nördlich der Alpen.

Die letzte Erwähnung fand die Pfalz im Jahr 1180, wo Friedrich I. Barbarossa über die Verbannung Heinrichs des Löwen entschieden hat.

In den 30er Jahren wurde erstmals mit archäologischen Ausgrabungen begonnen, nachdem durch Luftaufnahmen von den bewirtschafteten Feldern die ehemaligen Gräben der Werlapfalz gesichtet werden konnten. Diese Gräben wurden nach Verfall der Pfalz mit Humus aufgefüllt, daher war das Pflanzenwachstum in diesen Bereichen üppiger. Die Grabungen wurden in den 60er Jahren wieder eingestellt, bis 2007 im Rahmen des zunehmenden Interesses an mittelalterlicher Geschichte die archäologische Arbeit wieder aufgenommen wurde. In einer Abfallgrube wurden sogar 3000 Jahre alte Keramikscherben gefunden, die auf ein Leben dort lange vor Baubeginn der Werlapfalz hinwiesen.

Gefunden wurden auch etliche Grubenhäuser, die als Werkstätten dienten; so wurden z.B, noch Webgewichte von den damaligen Webstühlen gefunden.
2010 wurde im Rahmen einer Lehrgrabung von Studenten das Skelett der „Werlafrau" freigelegt, die nachweislich bereits vor 4000 Jahren gelebt hat. Zu besichtigen sind diese Funde im Landesmuseum in der Kanzleistraße in Wolfenbüttel.

Der Vortrag wurde mit vielen Bildern unterlegt. Frau Meier dankte dem Vortragenden und beendete diese erste Veranstaltung im Jahr 2019.