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LandFrauenveranstaltung mit Musik

15.09.22 Zur ersten Vortragsveranstaltung nach der Sommerpause begrüßte M. Meier in Adam`s Schützenhof am 15. September LandFrauen und den Referenten des Abends Herrn Wolfgang Borchardt aus Clausthal-Zellerfeld.

W. Borchardt ist Historiker und Politikwissenschaftler und war lange Zeit Leiter
der Ländlichen Heimvolkshochschule Mariaspring bei Göttingen. Vor Vortragsbeginn ging M. Meier noch auf eine Veränderung im Vorstand ein, die sich nach der Wahl kurzfristig ergeben hat sowie auf einige bevorstehende Termine, die aber gesondert ausgewiesen werden.

„Wie wir wurden, was wir sind“: Unter diesem Titel des ersten Teil der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland versetzte W. Borchardt LandFrauen in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. In diesem Vortrag ging es speziell um die Zeit von 1945-1950. Wenn man nun aber glaubt, dass es sich um eine trockene Geschichtsstunde handelt wurde überrascht mit welcher Leidenschaft und auch bildhafter Sprache W. Borchardt den Zuhörern die doch sehr komplexen Zusammenhänge zwischen den Siegermächten und der deutschen Bevölkerung näher brachte. Am Beginn der Veranstaltung wies er auch gleich darauf hin, dass es nicht sein Anliegen sein wird nur Zahlen in den Raum zu werfen sondern darzustellen, was hat das Leben der Menschen geprägt nach Kriegsende.
Denn es war ein verlorener Weltkrieg der Deutschen und ganz Deutschland war nach dem Krieg besetzt. Bis 1949 gab es keine deutsche Regierung. Die Bundesrepublik Deutschland wurde erst im Mai 1949 gegründet – die DDR im Oktober 1949. Er erläuterte die Zusammenhänge der vier Besatzungszonen, ging ein auf die Potsdamer Konferenz und auch auf die Währungsreform im Jahr
1948. “ Aber am einfachsten“, so W. Borchardt geht vieles mit Musik. Somit wurde der Abend bei den LandFrauen durch Lieder dieser Zeit untermalt. Neben den Melodien ging es aber in erster Linie um die Texte der Lieder, denn in diesen Texten spiegelten sich die Verhältnisse und auch Sehnsüchte der damaligen Zeit wieder. Das Lied „Davon geht die Welt nicht unter“ von Zarah Leander war das meist gewünschte Lied im Jahr 1945 im Wunschkonzert des Rundfunks. „Bei mir zu Haus“, ein Lied von Friedel Hensch und den Cyprys machte Hoffnung, dass doch noch alles gut wird. Auch über die Einteilung der Besatzungszonen wurde im Jahr 1947 ein Lied als Karnevalsschlager verfasst „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“. Das Lied „Es geht besser“ mit Catarina Valente zeigte zum Schluss den Beginn des Wirtschaftswunders auf. Eine rundum gelungene Veranstaltung und die LandFrauen freuen sich schon auf die Weiterführung des Vortrags im März 2023, wenn es dann um den zweiten Teil der Bundesrepublik Deutschland geht, um die Zeit ab 1950 (Wirtschaftswunder).